Nicht mieten, nicht kaufen - was neue Wohnmodelle bringen

Das Marktmagazin mex des Hessischen Rundfunks hat einen sehenswerten Beitrag über Gemeinschaftliche Wohnprojekte als Alternative zum Mieten oder Kaufen gedreht. Im stark überlasteten und hochpreisigen Wohnungsmarkt ist bezahlbarer Wohnraum nur noch mit sehr viel Glück zu finden. Mex zeigt im Beitrag auf, wie Genossenschaften und Mietshäusersyndikate funktionieren und dem freien Markt Immobilien entziehen, um dauerhaft günstigeren Wohnraum zu schaffen.

In der ARD-Mediathek ist der Beitrag bis zum 5. September 2025 verfügbar

Das sind die stadtfinder:innen 2023

Am 16.09.2023 verliehen der wohnbund e.V. und das Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V. den stadtfinder-award 2023 an Projekte aus ganz Hessen. Wir gratulieren herzlichst den diesjährigen stadtfinder:innen:

ada_kantine, Frankfurt
Zarakali e.V., Frankfurt
MAZE Materialzentrum, Marburg
KontorhausKollektiv e.V., Kassel
Zusammenwachsen e. V., Caldern
teichwiesel e.V., Marburg
Sonara eG, Frankfurt
Hausprojekt Günderrodestraße, Frankfurt

Mehr Informationen zu den Preisträger:innen und der Preisverleihung sind hier www.stadtfinder.org und in der Broschüre Nachbarschaften nachhaltig gestalten nachlesbar.

Der jährlich ausgeschriebene stadtfinder-award ist eine tolle Möglichkeit lokale Gruppen und ihr Engagement sichtbar zu machen und finanziell zu unterstützen. Dank gilt daher den Zustifter:innen BDA Hessen e.V., Stiftung trias, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, Naspa Stiftung, GLS Gemeinschaftsbank eG, Fipa finanzierungspartner GmbH.

Dank geht außerdem raus an die großartige Jury:
Katrin Jurisch vom BUND Kreisverband Frankfurt (Bund für Umwelt und Naturschutz), Gerhardt Kienast von der Universität Kassel Fachgebiet Stadterneuerung und Planungstheorie, Robin Mohr vom Wohnbund e.V., Sara Schmitt Pacífico vom Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V., Lisa Hahn von der Montag Stiftung Urbane Räume, sowie an Afra Höck von der Landesberatungsstelle gemeinschaftliches Wohnen in Hessen für die Moderation der Jurysitzung und Preisverleihung.

 

 

Anstehende Konzeptverfahren

Voller Freude dürfen wir ankündigen, dass auf der Infobörse zwei Ausschreibungen für Konzeptverfahren vorgestellt werden. Das besondere ist, dass es sich um zwei Konzeptverfahren für Mietmodelle handelt. 

Mietmodelle zeichnen sich durch kürzere Planungszeiten und ein überschaubares Risiko für die künftigen Mietgemeinschaften aus. Zusätzlich attraktiv ist auch die baldige Umsetzung der beiden Vorhaben. Die frühzeitige Einbindung der Wohnprojektgruppen ermöglicht, dass innovative Wohnformen realisiert werden und eine Architektur des Zusammenlebens entsteht.

Im Hilgenfeld wird die ABG ca. 24 Wohnungen für gemeinschaftliches Wohnen errichten und in Niederursel plant das St. Katharinen- und Weißfrauenstift ca. 10 Wohnungen.

Für beide Vorhaben werden Konzeptverfahren durchgeführt, um Wohngruppen zu finden, die sich in den Planungsprozess einbringen, so dass ihre Vorstellungen vom gemeinschaftlichen Wohnen berücksichtigt werden können. 

Wir rufen Interessierte und Initiativen auf, sich zu informieren, Gleichgesinnte zu suchen, eine Gemeinschaft zu gründen oder weitere Mitstreiter:innen zu gewinnen, damit sie sich als künftige Mietgemeinschaft im Konzeptverfahren mit ihren spannenden Ideen und innovativen Konzepten bewerben können.

Wahlprüfsteine zur Landtagswahl 2023

Für viele Wähler:innen ist die Wohnungspolitik ein entscheidendes Wahlthema, dabei spielt auch das Thema innovatives, gemeinschaftliches Wohnen eine wichtige Rolle. Die Auseinandersetzung mit der Wahl ist Teil der strategischen Weiterentwicklung des Themas gemeinschaftliches Wohnen. Deswegen hat das Netzwerk Frankfurt bei den Landtagsfraktionen nachgefragt, wie sie zum Thema stehen und welche Maßnahmen angedacht sind. Klima- und sozialverträgliche Stadt- und Dorfentwicklung, Fragen von Wohnen im Alter und die Weiterentwicklung der Förderrichtlinien sind Aspekte, die für die Zukunft des gemeinschaftlichen Wohnens von Relevanz sind.

Die Antworten der Kanditat:innen haben wir nachfolgend für Sie veröffentlicht:

Antworten des Bündnis 90/die Grünen
Antworten der CDU
Antworten der FDP
Antworten der Die Linke
Antworten der SPD

Die Antworten und Positionen möchte das Netzwerk Frankfurt mit Ihnen diskutieren und lädt zu einem Themenabend ein:

Mittwoch, 27.09.2023 von 18:30 bis 20:00 Uhr als online Veranstaltung:
Eine Anmeldung ist über dieses Formular oder per Mail an nazryqhat@trzrvafpunsgyvpurf-jbuara.qr möglich.

Hinweis: Netzwerk-Mails landen zurzeit teilweise im Spam

Liebe Mitglieder, liebe Wohnprojekt-Interessierte,

wir haben aktuell ein Mailing Problem: unsere Domain @gemeinschaftliches-wohnen.de wurde von einzelnen E-Mail Anbietern – insbesondere Googlemail (gmail) – aufgrund einer fehlenden Einstellung schlecht bewertet. Dies hat zur Folge, dass einige Mails von uns momentan bei Ihnen im Spam-Ordner landen bzw. zu uns zurückkommen.
Wir haben diese Einstellung nun behoben, allerdings dauert es nun eine Weile, bis unsere Mail-Adressen wieder "gut bewertet" werden und alle Mails wieder ankommen.
Falls Sie auf Antwort von uns warten, zögern Sie nicht uns anzurufen.
Mails von Ihnen erhalten wir ohne Probleme.
Gern können Sie uns unterstützen, indem Sie in Ihrem Mailprogramm bei unserer Adresse die Einstellung "nie als Spam markieren" vornehmen.

Vielen Dank für Verständnis und Unterstützung!
Das Netzwerk-Team

Rückblick auf die Veranstaltung "Gemeinschaftsbildung"

Am 5.7.2023 fand in der Alten Seilerei in Oberrad die Veranstaltung „Gemeinschaftsbildung nach Scott Peck: Ein 90-Minuten-Kurztrip“ statt.

Wie der Name „Gemeinschaftsbildung“ sagt, ist die Methode bei angehenden oder bestehenden Gemeinschaften eine Möglichkeit, eine tiefere Verbindung zu schaffen. Deswegen veranstaltete das Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V. zum vierten Mal einen Werkstattabend zu diesem Thema.
Das Angebot traf auf reges Interesse und etwas über 30 Personen kamen, um in diese Methode hineinzuschnuppern und sich bewegen zu lassen. Begleitet wurde der Workshop von Sandra Schinke und Tobias Unsleber, die einen zusammenfassenden Rückblick der Veranstaltung zum Download erstellt haben.

Zur Zusammenfassung

AdAptiv Eigenkapital-Challenge gestartet!

Bis Ende August braucht das Wohnprojekt 500.000 € von Mitfinanzierer:innen.

2020 hat die Gruppe AdAptiv beim Konzeptverfahren für die ehemalige Akademie der Arbeit in Bockenheim den Zuschlag bekommen. Seitdem arbeiten die AdAptiven an der Planung des Gebäudes (Sanierung, Umbau und Neubau), an Möglichkeiten für eine soziale Anbindung an den Stadtteil und an der Finanzierung. Die Entwicklungen bei den Bau- und den Finanzierungskosten haben die Vorhaben stark gebremst. Aber die Gruppe ist nach wie vor fest entschlossen, ihre Vision von einem nachhaltigen, solidarischen, generationsübergreifenden Wohnprojekt Wirklichkeit werden zu lassen.

In den Wochen bis Ende August liegt der Fokus voll auf der Finanzierung, es müssen insgesamt 500.000 Euro an Krediten zusammenkommen, aktuell erst mal als Absichtserklärungen. Das entspricht zwar nur etwa 2,5 % der Kosten für den Bau, ist aber sehr wichtig. Die Genoss:innen selbst stemmen etwa 5.000.000 Euro durch ihre Anteile und durch das Einwerben von Förderungen. Der größte Teil der Kosten wird mit einem Bankkredit finanziert, etwa 14.000.000 €. Mit dem Erreichen der Challenge, also 500.000 Euro bis Ende August, rückt das Ziel näher, genug Eigenkapital für die Verhandlungen mit der kredit-gebenden Bank zu haben und die Absprachen im Rahmen des Anhandgabeverfahrens mit der Stadt erfüllen zu können. Direkte Infos zum jetzigen Finanzierungsziel sind hier zu finden.

Mitfinanzieren geht so am besten:

Unterstützer:innen können mit Absichtserklärungen für Nachrangdarlehen die Finanzierung mit stemmen. Der Vorteil für die Unterstützer:innen ist, dass eine Absichtserklärung eine schriftliche Zusage für einen Kredit ist, jedoch selbst noch kein Kredit und rechtlich unverbindlich. Erst zu einem späteren Zeitpunkt wird dann das Nachrangdarlehen gegeben. Für AdAptiv und die Verhandlungen mit der Stadt zählen diese Absichtserklärungen aber schon als avisiertes Eigenkapital. Mehr Informationen zu Nachrangdarlehen und Absichtserklärungen über www.adaptiv-frankfurt.de/mitfinanzieren

Pressemitteilung zu unseren Leitlinien gegen extreme Rechte

In unserer Arbeit sind wir mit Menschen und Gruppen in Kontakt gekommen, die, mit Begriffen des gemeinschaftlichen Wohnens arbeitend, demokratiefeindliche Werte vertreten. So mussten wir einen Eintrag eines Wohnprojektes vom Wohnprojekteportal der Landesberatungsstelle aufgrund der politischen Ausrichtung löschen. Auf Social-Media-Kanälen zum gemeinschaftlichen Wohnen in Hessen waren Mitglieder der vermehrt auftretenden Reichsbürger:innengruppe „Königreich Deutschland" in Gruppen aktiv, in denen auch wir unterwegs sind.
Nicht immer sind Abgrenzung und politische Haltung einer Gruppe eindeutig einzuordnen.

Daher informierte sich der Vorstand zusammen mit dem Team bei dem Mobilen Beratungsteam gegen Rassismus und Rechtsextremismus Hessen zum Thema rechte Landnahme. Ein erstes Ergebnis war die Erarbeitung und der Beschluss von Leitlinien durch den Vorstand, die in der Mitgliederversammlung am 28.06.2023 vorgestellt wurden. Die Mitglieder stimmten einstimmig zu, sodass die Leitlinien zukünftig als Grundlage der Arbeit im Netzwerk dienen kann. Mit den Leitlinien macht der Verein deutlich, dass er sich gegen rassistische, antisemitische, sexistische und andere Diskriminierungen positioniert und für eine demokratische Stadtentwicklung in einer offenen Gesellschaft steht.

Zur Pressemitteilung

Zu den Leitlinien

Veranstaltungstipp aus gegebenem Anlass: Der DGB lädt am 5. Juli ein zu Buchvorstellung, Vortrag und Gespräch mit Co-Herausgeber und -Autor Sascha Schmidt des Buches „Rechter Terror in Hessen". Ab 19 Uhr im Bürgerhaus „Zum Alten Schlachthof“, in der Urseler Straße 22 in Bad Homburg v. d. Höhe. Die Veranstaltung wird am 14. September abends im Haus am Dom in Frankfurt wiederholt. Weitere Infos

Rückblick Mitgliederversammlung 2023

Am Mittwoch, den 28.06. fand unsere Mitgliederversammlung 2023 statt.

Team und Vorstand stellten die Entwicklungen des Netzwerks im Tätigkeitsbericht 2022 vor:

Geprägt war das Jahr zum einen positiv vom Ausklang der Pandemie und den damit wieder stattfindenden vielzähligen Veranstaltungsangeboten zum gemeinschaftlichen Wohnen mit über das Jahr verteilt 3.000 Besucher:innen – mehr als jemals zuvor.

Andererseits trafen die Auswirkungen der verschiedenen Krisen die in Planung und in Bau befindlichen Wohnprojekte massiv.  Das Netzwerk verfasste ein gemeinsames Positionspapier mit den Projekten und suchte Gespräche mit der Frankfurter Kommunalpolitik. Zentrale Forderung: nicht-renditeorientierter Wohnungsbau muss künftig in Frankfurt ein eigenständiges Förderprogramm erhalten, um mehr langfristig bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. 

Ein weiteres Thema, das Team und Vorstand im vergangenen Jahr stark beschäftigte, war die Auseinandersetzung mit völkischen Siedlungsbewegungen und den Versuchen rechter bzw. rechtsextremer Gruppen, gemeinschaftliches Wohnen für eigene Zwecke zu missbrauchen. Ein erstes Ergebnis war die Erarbeitung und der Beschluss von Leitlinien durch den Vorstand, die nun in der Mitgliederversammlung vorgestellt und einstimmig verabschiedet wurden.

Zur Pressemitteilung der Leitlinien

Vorstandswahl: Neben den bestehen Vorstandsmitgliedern Ludwig Weiler, Noria Bellouch und Alexander Wagner wurden die Vorstandsmitglieder  Barbara Reuter und Veronika Czech wiedergewählt. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. Till Burgeff schied auf eigenen Wunsch aus, das Netzwerk bedankt sich ganz herzlich für die schöne Zusammenarbeit.

Im Anschluss nutzten wir die Versammlung für einen gemeinsamen Ausklang bei Kaltgetränken in sommerlicher Atmosphäre mit allen anwesenden Netzwerk-Mitgliedern.

Vielen Dank für die gemeinsame Arbeit und Unterstützung!

Rückblick auf den 6. Tag des offenen Wohnprojekts

Fünfzehn bestehende und im Bau befindliche Frankfurter Wohnprojekte stellten am 13. Mai 2023 ihr Leben als Gemeinschaft vor Ort vor. Interessierte Besucherinnen und Besucher konnten am 6. Tag des offenen Wohnprojekts von Niederrad bis Enkheim ziehen und die vielfältigen Wohnprojekte persönlich kennenlernen. 

Eröffnet wurde der Tag im Innenhof der fünf Wohnprojekte auf dem Naxos-Areal. Dort fanden sich bereits über 100 Besucherinnen und Besucher ein, um dem Grußwort von designiertem Planungsdezernenten Marcus Gwechenberger und dem Chor der Bewohner:innen zu lauschen.  Das Netzwerk interviewte die Bewohnerinnen und Bewohner der Naxos-Wohnprojekte, die als Vorreiter für das heutige Frankfurter Konzeptverfahren gelten und eindrucksvoll zeigen, welche Potenziale, diese Wohnform für die unterschiedlichsten Menschen im ganzen Quartier bietet.
Marcus Gwechenberger versprach sich zukünftig mit dafür einzusetzen, dass innovative gemeinschaftliche Wohnprojekte realisiert werden und nicht „auf dem Papier bleiben“.

Auch die Lokalpresse berichtete. 

Über den Tag hinweg fanden zahlreiche anregende Gespräche in Gemeinschaftsräumen, auf Dachterrassen, in Gärten und auf den Baustellen statt. Teils wurden die Besucher:innen zu Besichtigungen eingeladen oder mit Getränken und Leckereien versorgt.

Das Netzwerk-Team unterstützte vor Ort mit Ansprechpersonen und zählte über den Tag verteilt an die 1.000 Besuche.

Auch dieses Jahr geht ein herzliches Dankeschön an alle Gastgeberinnen und Gastgeber, die diese Veranstaltung gelingen lassen. Es ist genau dieses Engagement, das die Wohnprojekte-Szene auszeichnet, das Austausch und Begegnung ermöglicht und ein zentraler Beitrag für lebenswerte Nachbarschaften ist. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal!

Im Frühjahr 2024 werden wir den 7. Tag des offenen Wohnprojekts in Frankfurt veranstalten. Mit der Infobörse am 23. September folgt in diesem Jahr noch eine weitere Möglichkeit sich in der Wohnprojekte-Szene auszutauschen.

Hier finden Sie noch das Programm und Fotos des Tages.